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Aiut Alpin Dolomites » Geschichte

Der Orgakom-Bericht

Im Juni 1996 richtete der Landesrat für Gesundheitswesen, Dr. Otto Saurer, formell an alle Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft die Frage, ob die Voraussetzungen gegeben wären, um im Landesrettungswesen einen Hubschrauber "mit besonderen Eigenschaften" einzugliedern, wobei im Klartext das Fluggerät des Aiut Alpin Dolomites gemeint war. Wahrscheinlich waren die Antworten weder einvernehmlich noch ausreichend, so dass man es für nötig hielt, sich an eine unabhängige Organisation zu richten, um eine gültige und objektive Antwort zu bekommen. In den ersten Monaten des Jahres 1997 wandte man sich an die Firma Orgakom aus Bayern, eine Betriebsberatungsfirma, die sich auf Studien und Gutachten von staatlichen und privaten Rettungsorganisationen und Hilfsdiensten spezialisiert hatte. Sie wurde beauftragt zu untersuchen, wie viele Hubschrauber für das Land Südtirol vorgesehen werden sollten und ob es nützlich oder erforderlich wäre, diese Anzahl saisonbedingt und in Bezug auf die Art der verlangten Einsatztechnik zu erhöhen.

Das Gutachten, das etwa 100 Seiten und drei Anlagen umfasste, wurde im Dezember desselben Jahres abgegeben. Es beruht auf der Überprüfung der Rettungseinsätze von 12 Monaten, vom Juli 96 bis Juni 97. Nach einer Bestandsaufnahme der damaligen Situation und der Rettungseinsätze mittels bodengebundener Mittel wurde der Bericht mit der Beschreibung der Hubschrauber des Landes und des Aiut Alpin Dolomites sowie der entsprechenden technischen Ausstattung fortgesetzt. Es wurden die Hubschrauber Standorte von Bozen, Brixen und der Seiser Alm überprüft. Man analysierte die Einsätze der drei Hubschrauber nach diversen Gesichtspunkten: dem Zeitpunkt, der angewandten Rettungstechnik sowie dem Einsatzgebiet. Das Hauptaugenmerk betraf die Feststellung der notwendigen Rettungsmittel nach geografischen Gesichtspunkten und nach dem Einsatzaufkommen. Nach der Untersuchung der Besonderheiten des Einsatzgebietes und einem Vergleich der eingesetzten Fluggeräte schließt der Bericht mit einigen konkreten Vorschlägen.

Um die Anzahl der notwendigen Helikopter zu ermitteln, prüft der Bericht die Gleichzeitigkeit der Hubschraubereinsätze. Die Analyse der Paralleleinsätze (beschränkt auf die Tätigkeitsperiode des Aiut Alpin Dolomites) ergab, dass 89 Einsatztechnik auf eine Gesamtanzahl von 1.439, also 6,2% tatsächlich gleichzeitig erfolgten. Es muss bemerkt werden, dass diese Zahl nachträglich erhoben wurde und von der Voraussetzung ausgeht, dass beide Pelikan Hubschrauber, soweit nicht im Einsatz, tatsächlich zur Verfügung standen. Tatsächlich kann ein Fluggerät aus verschiedenen Gründen nicht flugtauglich sein: beim Auftanken, bei Wartung, bei unvollständiger Mannschaft oder bei erreichter zugelassener Flugzeit des Piloten. Man kann also annehmen, dass dieser Prozentsatz in Wirklichkeit höher war. Es ist wahrscheinlich, dass in 7 bis 8% der Notfälle ohne den Hubschrauber des Aiut Alpin Dolomites Rettungseinsätze nicht oder nur mit Verspätung hätten erfüllt werden können. Der Orgakom Bericht zitiert diesbezüglich den Parameter p95, ein Kriterium zur Bewertung des Wirkungsgrades einer Rettungsorganisation.

Aus einer Analyse der Rettungsaktionen ging hervor, dass 71 % der Einsätze des Aiut Alpin Dolomites im Berg stattfanden, während bei Pelikan 1 und Pelikan 2 diese Einsätze 23% ausmachten. Der Bericht bezeichnet den Hubschrauber des Aiut Alpin Dolomites aufgrund seiner Eigenschaften nicht nur als Rettungshubschrauber, sondern auch als technisches Arbeitsmittel für die Bergrettung, hervorragend wegen seiner Eigenschaften auch im Hochgebirge. Die Ecureuil AS 350B3 kann auch im Sommer mit voller Ausrüstung noch mit Kraftreserven am Gipfel des Ortler (3905 m) eingesetzt werden, was mit dem Pelikan BK 117 nicht möglich ist. Es wurde bestätigt, dass bei Rettungseinsätzen im Berg der Pelikan mit seinen zwei Turbinen keine Vorteile gegenüber der einturbinigen Ecureuil aufweist, und dass die Hubschrauber BK 117 nicht mit einem Lasthaken für das Fixseil ausgerüstet waren.

Im Bericht wurde die Wichtigkeit des Fremdenverkehrs für Südtirol hervorgehoben und auf die über 4 Mio. Gäste mit 26 Mio. Übernachtungen im Jahr hingewiesen. Diese Daten beziehen sich auf das Jahr 1995, wie sie von den Fremdenverkehrsorganisationen aufgrund der Übernachtungszahlen erhoben worden waren, ohne dabei die einheimischen Sportler und Ausflügler sowie die Tagesgäste zu berücksichtigen, die an manchen Tagen die als Touristen anwesenden Skifahrer und Bergwanderer übertreffen können. Eine Grafik stellt die Anzahl der Touristen jener der Rettungseinsätze gegenüber: Die Spitze der Anwesenheiten der Touristen stimmt mit der Spitze der Einsatztechnik überein. Die monatlichen Höchstwerte haben 250 im August und 270 im Februar betragen, bei einem Minimum von 60 Einsatztechnikn im November.

Der Bericht weist auch auf die gute geographische Deckung der Hubschrauber Rettung in ganz Südtirol hin, die dazu führte, dass im fraglichen Jahr in fast allen 116 Gemeinden des Landes Einsatztechnik durchgeführt wurden. Aiut Alpin Dolomites flog in über 60% der Fälle in nur 6 Gemeinden, und zwar Wolkenstein, St. Christina, Canazei, Corvara, Kastelruth und Stilfs. Die ersten fünf Gemeinden befinden sich in unmittelbarer Nähe der Basis des AAD auf der Seiser Alm. Stilfs, auf dessen Gemeindegebiet Sulden liegt und sich das Ortlermassiv erhebt, war seit jeher ein oft angepeiltes Zielgebiet des Rettungsdienstes. Es wurde auch die vorteilhafte Stationierung auf der Seiser Alm hervorgehoben, ohne Morgennebel, die manchmal im Tal die Rettungseinsätze erschweren. Die Lage der Basis auf 1850 m erlaubte im Falle von Bergunfällen ein rasches Erreichen des Unglücksortes. In Hinblick auf die Zeit, die zwischen Alarmruf und Ankunft des Hubschraubers am Einsatzort vergeht, ist aus einer Grafik ersichtlich, dass erhebliche Differenzen zwischen dem Fluggerät des Aiut Alpin Dolomites und den beiden Pelikan bestehen. Orgakom hebt zwei Situationen hervor: 1) nach 6 Min. erreicht Aiut Alpin Dolomites den Einsatzort in 53% der Fälle, Pelikan in 9%. 2) nach 11 Min. erreicht Aiut Alpin Dolomites den Einsatzort in 80% der Fälle, Pelikan in 52%. Die größere Ankunftsgeschwindigkeit wird auch durch die technischen Eigenschaften des Fluggerätes bedingt, das, weil kleiner und nur mit einer Turbine bestückt, schneller starten kann.

Im Falle eines Lawinenunglückes, wo der Zeitfaktor entscheidend ist, wurde ein genaues Einsatzkonzept für die Durchführung der Rettung vorgeschlagen. Beim Eintreffen des Notrufes sollten sofort zwei Rettungshubschrauber losgeschickt werden. Der Aiut Alpin, der den Lawinenhund immer im Dienst hat und über ein eingebautes elektronisches Suchgerät verfügt, sollte sofort zur Lawine fliegen, dort nach den Verschütteten suchen und eventuell mit der Freilegung beginnen. Der Pelikan holt inzwischen einen weiteren Lawinenhund und bringt Verstärkung. Auf diese Weise könnten die Überlebenschancen der Lawinenverschütteten erheblich verbessert werden.

In der Zusammenfassung wird der Bericht der Orgakom sehr deutlich und schlägt vor, den Hubschrauber des Aiut Alpin Dolomites in das Rettungssystem des Landes einzubinden, wobei auch Vorschläge für die Entlohnung pro Flugminute gemacht werden. Es wird angeraten, diesen hauptsächlich in den Dolomiten als technisches Mittel für die Berg- und Skipistenrettung in der Zeit des größten Andranges einzusetzen. Zum Abschluss bestätigt der Bericht, dass das System der Luftrettung in Südtirol "einen außerordentlich hohen organisatorischen, technischen und fachlichen Stand aufweist". Angesichts des Ansehens dieser Beratungsfirma und der gründlichen Analyse aller Situationen, ist der Orgakom-Bericht noch heute einer der wichtigsten Bezugspunkte für den Hubschrauberrettungsdienst in Südtirol.


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